Trauma und mögliche Folgen

Trauma - Was ist das?

Der Begriff »Trauma« kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich »Verletzung, Wunde«. Seelische Traumata entstehen durch Ereignisse außergewöhnlichen Ausmaßes, die als extrem belastend, katastrophal, ängstigend und/oder die Existenz gefährdend erlebt werden.

 

Das können u.a. schwere Unfälle, Erkrankungen und Naturkatastrophen oder Erfahrungen erheblicher psychischer, körperlicher und sexueller Gewalt und Missbrauchs, aber auch tatsächliche/drohende Todeserfahrungen sowie schwere Verlust- und Vernachlässigungserfahrungen sein.

 

Wenn das Erlebte so außergewöhnlich ist, dass die in jedem Menschen vorhandenen Anpassungs- und Bewältigungsstrategien überfordert sind, kommt es zu Notfallreaktionen. Und das ist gut und normal so: Denn so wird das Überleben gesichert. Der Mensch ist bereit zu drei Notfallreaktionen:

  • Kampf (Fight) - Die Überwältigung des Gegners
  • Flucht (Flight) - Entkommen der Gefahr
  • Erstarren (Freeze) - Wenn Fight or Flight nicht möglich sind

Halten die äußeren Umstände, die die Notfallreaktion auslösen, weiter an und bringen Fight, Flight oder Freeze keine Erlösung, kommt es zu einer veränderten Reaktion der Stresssysteme im Körper. Es geschieht eine Art »Betäubung«, die es ermöglicht, die überwältigende Erfahrung nicht bei vollem Bewusstsein zu erleben - allerdings werden dann auch die Ereignisse nicht genau abgespeichert. Handlungsabläufe, Gefühle, Gedanken und Körperempfindungen können dann nicht im Zusammenhang mit Raum und Zeit, verknüpft mit dem Erlebten, erinnert werden.

 

Deswegen gelingt es den Betroffenen nicht, die Erkenntnis zu entwickeln: »Es ist vorbei. Ich habe es überlebt. Ich bin in Sicherheit.« Obwohl die Betroffen wissen, dass es vorbei ist, fühlt es sich für sie nicht wirklich so an.


Mögliche Folgen & Traumafolgestörungen

Wichtig ist: Nicht jedes potenziell traumatisierende Ereignis zieht eine Traumafolgestörung nach sich!

Es ist durchaus möglich, dass die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) eines Menschen so ausgeprägt ist, dass alles gut verarbeitet werden kann.

 

Manche Wunden heilen jedoch schlecht oder gar nicht. Ist das der Fall, kann sich dies in psychischen und/oder körperlichen Beschwerden äußern. Dazu gehören z.B. Wiedererleben, Alpträume, Panikattacken, Schlafstörungen und  Konzentrationsstörungen. Manches erscheint einem wie ein »Burnout«, ein Ausgebranntsein. Anderes versetzt in dauerhafte Anspannung, die sich u.a. in Schmerzen oder Schreckhaftigkeit äußert.

All dies können Anzeichen einer (komplexen) posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) oder von dissoziativen Beschwerden und Krankheitsbildern sein. Manche Folgen sind temporär, andere werden chronisch.

 

Bevor Sie still leiden, die Wahrnehmungen Sie zerreißen oder die Erinnerungen an das Erlebnis Ihren Körper schädigen, seien Sie gewiss: Es gibt für all das Hilfe und eine Lösung! Sprechen Sie mich gerne an, wir finden Ihren Weg.


Transgenerationale (generationenübergreifende) Traumata

Werden Traumata nicht verarbeitet, können sie an folgende Generationen weitergegeben werden; unter Umständen verschlimmert sich die Symptomatik von Generation zu Generation. Sei es durch Gewalt und Unterdrückung im familiären Umfeld oder durch gesellschaftliche bzw. weltpolitische Ereignisse, durch (Ver-)Schweigen oder Problemen mit der Identitätsfindung, Übertragung und Gegenübertragung. So leiden z.B. noch heute Menschen an den Folgen des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Dabei ist es gar nicht ungewöhnlich, dass manche Symptome, wie beispielsweise Panikattacken oder Schlafstörungen, erst später im Leben auftauchen.

 

Es ist wichtig - sogar bis in die Enkel-Generationen hinein - diese Traumata in die eigene Biographie zu integrieren und unerklärbare Ängste und Blockaden zu lösen.


Schutzfaktoren sind u.a.

  • Stärkende Vorerfahrungen
  • Erwachsensein beim Erleben des Traumas
  • Kurze Dauer des Ereignisses
  • Sicheres, unterstützendes soziales Umfeld
  • Soziale Anerkennung
  • Psychische Gesundheit vor dem Ereignis
  • Resilienz